Silberzunge, Herz aus Gold - Justin Fashola gewinnt den Englisch-Fremdsprachenwettbewerb des Landes Vorarlberg

Man kann es sich mittlerweile beinahe schon im Kalender markieren, so wie den jährlichen Funkensonntag oder das Ausbleiben von Schnee zu Weihnachten: Zum dritten Mal in Folge geht der Preis für den besten Englisch-Sprecher an Vorarlbergs berufsbildenden Schulen an einen Schüler der HAK Bregenz. Der 18-jährige Justin Fashola aus der 5bdb setzte sich im Landesbewerb unter den Adleraugen einer Expertenjury in drei Knockout-Runden gegen 15 andere talentierte RednerInnen durch und darf nun nicht nur zurecht den Titel „Silberzunge“ tragen, sondern auch zum Bundeswettbewerb auf der großen Bühne in Wien antreten. Justin ist keine unbekannte Größe in der Fremdsprach-Szene: Im Vorjahr errang er bereits den dritten Platz und konnte sich so perfekt für einen Sieg in seinem Maturajahr positionieren – wenn man erst einmal das Podium erreicht hat, dann ist es von Bronze zu Gold nur mehr ein Katzensprung, und Justins samtpfötige Rhetorik half ihm, diesen Sprung mit der Eleganz eines nigerianischen Tigers zu meistern.

In dem Wettbewerb, der von Prof. Wiesbauer und der Bildungsdirektion veranstaltet wird, gibt es nur eine Regel: Die Jury entscheidet. Die KandidatInnen müssen in drei Etappen ihr Redegeschick auf höchst unterschiedliche Arten beweisen: 

In der Spontanrunde werden drei Bilder vorgezeigt, die dem Publikum beschrieben werden sollen, und im Anschluss müssen die KandidatInnen sich in einem dazu passenden Rollenspiel auf die absurdesten Situationen vorbereiten. Justin meisterte diese Herausforderung perfekt: Seine Versprechung, dass „more good news on the way“ wären, sollte er am Ende des Tages mit seinem Griff nach Gold erfüllen. 

Die Diskussionsrunde holte uns rasch auf den schneefreien Boden der Tatsachen zurück: Mit dem Thema „No Snow am Montafo“ wurde eine gletscherschmelzend-heiße Diskussion über die Zukunft des beliebten Wintersports angestoßen, die Justin mit dem Verweis auf die Wichtigkeit des Skifahrens für die kulturelle Identität Vorarlbergs für sich entschied. 

In der Rederunde schließlich wurde ein Szenario gezeichnet, das zum Glück noch ein bisschen weiter entfernt ist als schneefreie Gipfel am Arlberg: Eine künstliche Intelligenz hat die Kontrolle über die Menschheit übernommen. Um das Vertrauen der Bevölkerung zu gewinnen, hat die KI sich die RednerInnen als „AI-Botschafter“ ausgesucht, die in einer Ansprache sämtliche Bedenken zu Alleinherrschaft und Datenschutz zerstreuen sollten. Wiederum gelang es Justin, die Herzen des Publikums und die Ohren der Jury zu erobern, indem er die Vorzüge einer automatisierten Demokratie hervorhob. Quasi ein umgekehrtes Terminator-Szenario!

Mit Gold im Gepäck machte sich der frischgebackene AI-Overlord Justin zurück auf den Weg nach Bregenz, wo er von seiner 5bdb gebührlich empfangen wurde (Update-Patch, Ölwechsel, neues Mainboard). Wir gratulieren herzlich und freuen uns, dass die HAK Bregenz mit beinahe algorithmischer Präzision großartige Sprecherinnen und Sprecher hervorbringt! 

Für die HAK Bregenz, für den Fremdsprachenwettbewerb und gegen die Übernahme durch die KI:

Florian Wiesbauer

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